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Wie lange wartet ihr?

 

 

 

 

Der eine wartet auf den Zug , der andere auf eine Niere!

Warten auf ein neues Leben

Infokampagne zur Organspende erregt Aufsehen auf Bahnsteigen

Frankfurt/Main, 26. April 2012. Ein junger Mann sorgt für Aufsehen auf dem Bahnsteig am Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens. Es ist Anfang April, ganz normaler Bahnhofsbetrieb. Passanten drehen sich bestürzt um, tuscheln, kleine Menschentrauben bilden sich. Dabei wartet Michael Stapf ebenso wie sie auf dem Bahnsteig – aber anders. Der 27-Jährige hängt an einem Dialysegerät, das sein Blut reinigt und ihn so am Leben hält. Er wartet nicht auf den Zug, sondern auf ein Spenderorgan – auf eine Niere, und das schon seit sieben Jahren. Wie Michael Stapf geht es 12.000 Patienten in Deutschland, die oft über Jahre auf eine lebensrettende Organspende warten – im schlimmsten Fall vergeblich.

Die Aktion mit Michael Stapf ist Teil einer Informationskampagne der Stiftung FÜRS LEBEN. Mit ihr will die Stiftung seit dieser Woche auf die dramatische Situation der Patienten auf der Warteliste aufmerksam machen und sich für mehr Organspendebereitschaft einsetzen. Die Stiftung hat auf dem Bahnsteig mit Michael Stapf einen Film gedreht und in Bild und Ton die Reaktionen der Passanten eingefangen. Eine Situation, die sonst hinter verschlossenen Türen im Krankenhaus stattfindet, wird öffentlich gemacht und erfordert Reaktionen, Emotionen und Aktionen. Ab Mittwoch wird dieser Film in einer Kurz- und einer Langversion über Blogs, Foren und auf YouTube verbreitet. „Wir wollen mit dieser vernetzten Kampagne möglichst viele Menschen motivieren, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zu treffen“, sagt Professor Dr. Günter Kirste, Vorstand der Stiftung FÜRS LEBEN. Warum er sich der außergewöhnlichen Situation auf dem Bahnhof ausgesetzt hat, begründet Michael Stapf so: „Es geht mir nicht darum zu schockieren. Aber ich will stellvertretend für alle, die auf der Warteliste stehen, deutlich machen, dass jeder Mensch, gleich welchen Alters, die Möglichkeit hat, uns „Wartenden“ mit einem Organspendeausweis ein neues Leben zu schenken.“

Infoscreen-Kampagne an S- und U-Bahnhöfen

Der zweite Teil der Kampagne findet auf Infoscreens an S- und U-Bahnhöfen in 14 deutschen Städten statt: „Die Wartezeit verlängert sich…“ – wer diesen Satz über eine Infotafel am Bahnsteig flimmern sieht, denkt sofort an verspätete Züge, ärgert sich über die verlorene Zeit, die länger am Bahnhof verbracht werden muss. Erst wenn der Satz vollständig ist, wird klar: Es geht nicht um die Wartezeit von wenigen Minuten auf eine Bahn, es geht um eine beispielhafte Wartezeit von 1.139.580 Minuten – das Warten auf ein Spenderorgan.

Mit Film und Infoscreens soll die Kampagne deutlich machen, wie wertvoll die Lebenszeit ist. Jede Minute, die mit Warten verschwendet wird, ärgert die Reisenden. Um wie viel qualvoller das jahrelange Warten auf ein Spenderorgan, die Ungewissheit und Angst sein muss, ist für Gesunde nur schwer vorstellbar. Für Michael Stapf ist diese Situation Realität, nicht nur im Film, sondern jeden Tag. „Mein größter Wunsch ist es, endlich wieder ein normales Leben führen zu können, so wie die anderen Menschen am Bahnsteig auch. Eine Organspende wäre für mich das größte Geschenk fürs Leben.“

Hier geht´s zum Film:

http://youtu.be/r4S_DjP51GE

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