Einschlafschwierigkeiten, spannende Haut, trockene Augen, schmerzende Knie und der Gedanke, einfach endlich ankommen zu wollen: diese Momente kennt wahrscheinlich jeder, der schon mal einen Langstreckenflug mitgemacht hat.
Ich pendele aktuell oft zwischen meinen Wahlheimaten Berlin und LA. Lange Flüge sind also fest in meinen Alltag integriert. Trotz der Strapazen eines Fluges topfit und leistungsbereit zu sein, ist mir sehr wichtig. Deshalb habe ich mich heute hingesetzt, um meine bisherigen Erfahrungswerte für euch zusammenzufassen, denn glaubt mir, so leicht stecke ich das auch nicht weg. Es gibt aber kleine Tipps, die es mir erleichtern.
1. Die richtige Kleidung
Ob am Flughafen, an Bord oder am Ankunftsziel – überall herrschen andere Temperaturen. Auf Reisen gilt daher für mich die Devise: Zwiebellook. Für das Nickerchen im Flugzeug solltet ihr locker sitzende Kleidung wählen.
Übrigens ziehe ich persönlich die Schuhe auf Langstreckenflügen immer aus, umso wichtiger ist ein kuscheliges, warmes Paar Socken.
Ein großer Schal kann alternativ als Kopfkissen oder als Decke umfunktioniert werden. Gerade im Flieger ist es entweder häufig sehr warm oder die Klimaanlage fühlt sich an wie in einem Kühlschrank.
2. Der Tag danach
Müdigkeit, fehlende Konzentration und schlechte Laune sind die typischen Anzeichen eines Jetlags. Wenn man mehrere Zeitzonen überquert, kann der körpereigene Rhythmus ganz schön durcheinander kommen. Meist versuche ich mich während des Fluges an den Tagesrythmus des Zielorts anzupassen: ich passe meine Schlafphase einfach schon an die neue Zeit an.
Dort angekommen versuche ich direkt die neue Zeit anzunehmen. Falls ich nachts einmal länger wach bin in den kommenden Tagen, nehme ich mir zur Not ein Buch in die Hand und lese ein wenig, statt zwanghaft zu versuchen weiter zu schlafen.
Was mir auch besonders hilft ist , CELLAGON T.Go zu nehmen, direkt morgens nach dem Aufstehen. Das mache ich circa für eine Woche. Eigentlich für Sportler entwickelt, gibt es dem Körper das zurück, was ihm durch den Zeitzonenwechsel entzogen wird.
Generell gilt bei einem Flug Richtung Westen, in den Tagen vor dem Abflug möglichst lange aufzubleiben. Sitzt ihr im Flieger, versucht nur am Anfang des Flugs zu schlafen und ansonsten wach zu bleiben.
Bei einem Flug nach Osten, solltet ihr in den Tagen zuvor sehr früh aufstehen, früher schlafen gehen und während des Flugs versuchen, Schlaf zu bekommen.
Wer es gern ein wenig technischer mag, kann sich auf http://www.jetlagrooster.com seine idealen Wach- und Schlafphasen für seinen Flug ausrechnen lassen.
Wem das alles viel zu theoretisch ist, der macht es wie ich:
Versucht einfach grundsätzlich einige Stunden im Flieger zu schlafen, ein Nackenkissen kann euch dabei helfen.
3. Einschlafen im Nu
Egal welche Position ihr einnehmt, ihr könnt nicht einschlafen? Wenn ich wirklich gar kein Auge zubekomme, wende ich die 4-7-8-Atemtechnik an. Sie dauert weniger als eine Minute und funktioniert wie folgt:
Durch die Nase einatmen und dabei bis vier zählen. Dann den Atem anhalten und bis sieben zählen. Anschließend durch den Mund ausatmen und bis acht zählen. Wichtig hierbei: die Zungenspitze muss hinter die oberen Schneidezähne an den Gaumen gelegt werden, sodass die Luft rechts und links seitlich von der Zunge mit einem leichten Rauschen entweicht. Dieser Atemzyklus muss dann vier Mal wiederholt werden.
Durch das lange Einatmen bekommt der Körper mehr Sauerstoff. Dieser gelangt dann durch das lange Luftanhalten ins Blut. Das anschließende Ausatmen ermöglicht es uns, die verbrauchte Luft aus unseren Lungen loszuwerden. Alles in allem wirkt die Übung beruhigend, pulssenkend und bringt uns deshalb schneller in den Schlaf. Das tolle an allem: Die Übung hilft nicht nur beim Einschlafen, sondern auch bei Nervosität, Ärger, Stress oder Flugangst.
4. Routinen einhalten und runterfahren
Lest ihr gern vorm Schlafen gehen oder schaut ihr euch abends eure Lieblingsserie an, dann solltet ihr euch auch unterwegs entsprechend ausstatten. Auch die alltägliche Abendroutine, wie Zähne zu putzen, Gesicht waschen und eincremen, signalisiert dem Körper, dass es Zeit ist müde zu werden. Schlafmaske und Ohrstöpsel oder Kopfhörer lassen mich den Stress des Fluges vergessen und helfen mir, fix ins Land der Träume einzutauchen.
5. Water is your best friend
Wirklich wichtig ist es, vor und während des Flugs viel Wasser zu trinken, da die trockene Kabinenluft und die Klimaanlage des Flugzeugs unser Immunsystem zusätzlich auf die Probe stellen. Lieber die Finger von Kaffee, Tee und Alkohol lassen – oder maximal ein Gläschen ;-).
Alkohol lässt euch zwar schneller einschlafen, der Schlaf ist aber nicht wirklich erholsam für den Körper und in Verbindung mit der Flughöhe eher anstrengend für diesen.
6. Überlegt euch ein Flugritual
Besonders wenn ich beruflich unterwegs bin, fiel es mir anfangs oft schwer, die Zeit an Bord angenehm zu finden. Ein persönliches Flugritual kann einem dabei helfen, während der Reise bei Laune zu bleiben. Das kann z.B. ein leckerer Milchcafé sein, den ihr euch nur zu Flugtagen gönnt, eine bestimmte Zeitschrift oder die Lieblingsschoki sein. Was würde euch eine Freude machen?
Abschließend gilt für mich:
Da ich aber nicht nur in den Urlaub fliege, sondern auch im Alltag viel im Flugzeug unterwegs bin, versuche ich die Zeit an Bord zu nutzen, um ein paar Dinge am Laptop zu erledigen. Mein kleines Macbook Air ist daher immer griffbereit. Wenn ich dann noch Zeit habe, inspiriere ich mich gern durch ein oder zwei Filme an Board. Auch ein externer Akku ist für mich hilfreich. Wenn ihr gern lest, gehört ein Buch oder der E-Reader mit ins Bordgepäck. Tief in einer Geschichte versunken, lässt es sich doch am besten reisen.
Und wenn das alles nicht hilft:
Seit offen für andere Menschen, oft könnt ihr spannende Gespräche mit euren Sitznachbarn führen und kommt dadurch auf ganz andere Gedanken. Auch wenn man diese Menschen nie wieder sieht, ist es interessant, wer, wann und aus welchem Grund diese Menschen durch die Welt reisen.
Eure Birte